Das Ja-Wort in Sachseln

Keine Lust auf Lesen? Hier das Ganze als Video

In seinem dunkelblauen, nadelgestreiften Anzug wartet Reto, unser Bräutigam, auf seine Braut Andrea. Passend dazu seine Fliege und sein gepunktetes Einstecktuch. Er kann sich sein Lachen nicht verkneifen als er Andrea hinter sich treten hört. Was geht ihm wohl durch den Kopf? Dieser Moment des „First Look“, wenn einem schlagartig bewusst wird, dass dies nun der Tag ist an welchem eine neue aufregende Reise beginnt. Die Reise zu zweit mit einem Bündnis fürs Leben und einem noch tieferen Ja für seinen Partner.

Spulen wir einmal zurück. Die Reise der Beiden hat schon viel früher begonnen. Genaugenommen im Jahr 2008. Wege kreuzen sich, Zeit vergeht und beide sind sich einig – wir möchten unsere Wege zusammen gehen. In diesem Augenblick des Hochzeitstages spielt sich wohl sehr viel im inneren ab und der Moment des Umdrehens zeigt die Freude und das Glück.

Am frühen Nachmittag findet die Trauung in der Kirche von Sachseln statt. Für mich auch das erste Mal in dieser Kirche! Ein kleiner Fun Fact: Hier wurde in den letzten 10 Jahren gerade mal nur 3-4 Paare getraut und die letzten zwei im Jahr 2020. Für mich selbst ein sehr spannender Punkt und auch etwas verwunderlich, da die Kirche durchaus sehenswert ist! Unserem heutigen Pärchen scheint die Kirche jedenfalls zu gefallen und Andrea wird von ihrem Vater in seiner schottischen Tracht hereingeführt. Zugleich hat Andrea die gemeinsame Tochter auf dem Arm, denn die Kleine wird heute auch gerade getauft! Eine schöne Zeremonie für alle drei.

Der Pfarrer ist wohl selbst etwas aus der Übung mit Hochzeiten, doch er meistert die ganze Trauung souverän. Eine klassische schöne kirchliche Trauung mit einer lockeren Stimmung. Der Auszug wird wie beim Einzug mit einer schottischen Note begleitet. Der Vater ist in einer Dudelsacktruppe und seine Kameraden spielen nordische Klänge.

Zum Apéro hat es die Hochzeitsgesellschaft nicht weit. Heute sind alle Orte in nur knapp zwei bis fünf Gehminuten erreichbar. Durchaus praktisch für alle, nur leider ändert dies nichts an meiner Fotoausrüstung. Mit dieser nehme ich ausnahmsweise auch für diese kurze Strecke mein Auto. Dafür kommt meine Fotobox überall Heil an und sogleich bereit für die Gäste. Fotobox? Falls auch du gerade die Stirne kraus ziehst, eine kurze Erklärung für dich. Meine Photobooth/Fotobox ist ein portabler Selfie Kasten inklusive Drucker. Es werden immer zwei Exemplare gedruckt, eines für den Gast und eines für dein Fotoalbum. Wisst ihr was das Beste daran ist? Die ganzen Fotos bekommt ihr auch noch digital! Es lohnt sich definitiv, so entstehen die coolsten und spontansten Fotos deiner Hochzeit. Je nach Wunsch stelle ich sie immer dort auf, wo ihr sie wünscht. Portabel eben.

Wo sind wir stehen geblieben? Bei leckeren Apéro Häppchen wie den Lachsbrötchen, Mozzarella Sticks mit Tomaten und Basilikum sowie den exotische Fruchtspiesse. Es wird gelacht, ein paar Tränen verdrückt, angestossen und ausgiebig gratuliert. Passend nach dem leckeren Apéro gibt es einen kurzen Exkurs auf dem Sarner See. Hier schlägt bei jedem Seemann oder Seefrau Fan das Herz höher. Beim Kapitän auf dem „Seestärn“ dürfen sich die beiden Trauenden selbst als Co-Kapitän ans Steuer stellen und ihren Weg über den See bestimmen. Natürlich unter genauer Aufsicht des Kapitäns. Das Wetter spielt gut mit und ist für einen Juli angenehm in den Temperaturen. Der bewölkte Himmel kommt auch mir zugute. So werden die Farben satter und bringen Pastell farbige Stimmung in die Bilder.

Donald Duck und der Santa Claus

Nach dieser kurzen Rundtour entführe ich die Beiden für ihr Fotoshooting an den See. Spontanität ist gefragt um die Umgebung und das Licht optimal mit einzubauen. So lotse ich die Beiden an die Steinmauer mit dem Wasser im Vordergrund. Einen externen Blitz mit ein paar farbigen Scheiben bringen auch noch Bilder mit einem gewissen anderem Blickwinkel mit. Richtig Klasse hat der gelbe Oldtimer. Da staunen die beiden nicht schlecht, als beim Kofferraum noch eine Sitzbank hervorgezaubert wird! Wie im Disney Film von Donald Duck, entsteht aus dem nichts ein Vierplätzer. Auch das habe ich vor ein paar Jahren zum ersten Mal auf einem Oldtimer Festival gesehen und mich gleich an meine Kindheit mit Donald Duck zurückversetzt. Die beiden Brausen mit ihrem gelben Untersatz Richtung Essen. Doch nur kurz, denn das Restaurant ist gleich um die Ecke.

Kurz nach der Vorspeise kommt noch der Santa Claus, Sankt Nikolaus oder eben wie die Muttersprachler ihn nennen „Samichlaus“ vorbei. Der weissbärtige Mann in Rot plaudert wie aus dem Nähkästchen von Andreas und Retos Vergangenheit. Deckt diese oder jene ferne Geschichte auf und bringt allen ein Schmunzeln aufs Gesicht. Ein Spiel darf auch nicht fehlen. Mit einem Bleistift, welches mit einer Schnur um die Hüfte gebunden wird, müssen die Beiden die Flasche treffen und es versenken. An neuen Spielideen mangelt es den Trauzeugen auf jeden Fall nicht. Weiter geht es mit Tombola. Das Paar zieht ein Los und jemand aus den Gästen übergibt etwas Witziges zu dem gesagten Wort.

Nach diesen lockeren Einheiten und dem leckeren Hauptgang bietet das Dessertbuffet einen richtigen Gaumenschmaus! Last but not least kommt die Tanzeinheit. Die beiden führen den Ententanz auf! Doch auch der klassische Tanz wird noch nachgeholt. Es folgt einen bekannten 90er-Song nach dem anderen - Lieblingslieder der Braut. Ein richtiger Stimmungsmacher für alle.

Zum krönenden Abschluss gibt es noch von allen Gästen einen Flashmob. Als das Lied „Happy – von Farewell“ ertönt, springen alle auf und tanzen sich Glücklich. ‚Because I’m happy‘  trällernd überlasse ich die Gesellschaft ihrer Feier und bin ebenfalls glücklich diesen Tag mit einem solchen Abschluss zu beenden.